Donnerstag, 9. Oktober 2008

Werkstatt vorübergehend geschlossen

Die Werkstatt ist für ca. 10 Tage geschlossen, da ich derzeit auf Montage (Hausbau) bin. Aus diesem Grund gibt es derzeit nichts neues in diesem Blog. Ich bitte um Geduld.

Montag, 6. Oktober 2008

Kawasaki Dreizylinder Zweitakter - Eine Legende

Wie es die Überschrift errät, die Kawasaki Dreizylinder-Zweitakter Modelle sind eine Legende.
Vor 4 Jahren habe ich ein 350er Modell, die Kawasaki S2, Baujahr 1972, bei OneTwoSold ersteigert um relativ kleines Geld. Glück muß man haben! Leider kann ich die Fotos vom Zustand des Bikes bei der Abholung nicht mehr finden. Ist auch egal, das kann ich auch mit Worten beschreiben. Der Zustand war rattig. Stark verrostet, verbeult, zerschürft, verbogen, imTank halbvoll ein stinkendes klebriges Gemisch aus Benzol, Lack, Zucker, Rost und was weiß ich noch alles. Absolut grauslich das Ganze.
Mit viel Putzeifer, Zeit, Liebe und erstaunlich wenige Neuteilen (Vergaserdüsen und Dichtungen, mehr war´s nicht) wurde aus dem grottigen Radl ein schönes klassisches legendenhaftes Motorrad mit Patina und Geschichte. Wie gemacht zum Fahren. Dafür ist es da. Ich mag keine überrestaurierte Motorräder, die nur im Wohnzimmer stehen und man beim Anblick eines Minikratzers auf dem Lack einen Herzinfarkt bekommt. Nein nein. Meine Motorräder sind zum Fahren da, und für mich ist ein patiniertes Motorrad ein schönes Motorrad.
Ich lasse die Bilder sprechen:












































































Das Fahren mit diesem Motorrad macht unglaublich viel Spaß! Es lebt, es schnauft, es arbeitet, es lärmt, es raucht, dieses Motorrad ist zudem ein sehr schnelles und irre lautes Kraftbündel. Eine Legende halt.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Bilder aus der Werkstatt

In einer Ecke der Werkstatt lagert gutes Bogenholz (Osage) und nebenan liegen einige Sätze Slicks sowie Regenreifen vom Formel Ford:















Ein Restaurationsobjekt Kawasaki KH 500 Bj. 1976, sie wird bald wie aus der Auslage aussehen. Viel Arbeit, Zeit und Geld sind zu investieren:















Die Kawa von hinten:















An diesem Jaguar XJ6 4,2 Serie 2 arbeite ich seit 16 Jahren. Motor neu aufgebaut, Fahrwerk komplett neu gelagert, gebuchst und lackiert, Karosserie fertig geschweißt, innen neu lackiert und Innenraum überholt, es fehlt nur die Außenlackierung und kleinere Sachen halt. Momentan (eigentlich seit 9 Jahren) habe ich keine Lust, am Jaguar weiter zu arbeiten. Außer zu verstauben passiert ihm im Keller sowieso nichts, das hat keine Eile ;-)
















Das ist ein Citröen Traction Avant 11BL, Bj. 1952. Den habe ich mir vor 10 Jahren zugelegt, ich wollte ihn komplett restaurieren. Tja. Jetzt habe ich keine Lust und keine Zeit mehr für den Citröen, der wird verkauft. Weg mit der Gangsterlimousine! Wer einen Borsalinohut, Gamaschen und einen Geigenkasten hat, aber kein passendes Auto dazu, das ist kein Problem. Für harte Bucks (Euros), einige Flaschen feinsten Fusel und einer Tommy Gun ist die Limousine zu haben ;-)
















Ach ja, bei einigen Fotos ist Rauch zu sehen. Da habe ich eine Havanna geraucht. Ist auch eine Leidenschaft von mir.

Neuzugang in der Werkstatt

Ich habe mir eine Schleifmaschine gekauft, eine Metabo BS200D. Nahezu fast jeder Hobby-Messermacher im deutschsprachigen Raum hat so eine, und ein nicht kleiner Teil der professionellen Messermacher verwendet sie immer noch. Ist einfach ein super Maschinchen, stark genug zum Klingen schleifen und ist gar nicht so teuer. Schlappe 260 Euro kostet sie.















Der nächste Neuzugang ist eine uralte sauschwere Standbohrmaschine aus dem Jahr 1939. Eine Bekannte wollte sie in den Schrott werfen, ich konnte sie rechtzeitig davor retten.
Nun habe ich sie neu verkabelt, einen neuen Keilriemen montiert und alle Lager und Führungen mit frischem Fett abgeschmiert. Sie läuft jetzt tadellos. Und wahnsinnig präzise ist die Pinole, die hat überhaupt kein Spiel. Solide deutsche Wertarbeit.
Die Pinolensäulen von neuen Standbohrmaschinen der 800-1000 Euro Preisklasse schlackern wie ein Lämmerschwanz. Teurer Asia-Schrott halt.















Samstag, 4. Oktober 2008

Formel Ford

Ja, neben den Motorrädern haben wir (mein Vater und ich) auch ein Formel-Rennauto. Ein Formel Ford, ein Van Diemen RF91. Normalerweise werden Formel-Fahrzeuge nicht verkauft. Wer ein Formelauto hat, gibt den nicht her. Zumindest wir nicht.

Wir suchen seit 25 Jahren nach einem Formelfahrzeug. Neu sind sie beinahe unbezahlbar, und auf dem Gebrauchtmarkt taucht mal hier und da ein Formelauto auf, also gaaanz selten. Anfang der 90er Jahre tauchten auf einmal einige Formel Super V aus den späten 70ern auf. Sie waren sofort verkauft, leider reagierten wir zu langsam. Mein Vater hatte sich jahrelang darüber geärgert.

Im Oktober 2007 war es wieder soweit. Ein Schwung Formel-Ford-Fahrzeuge wurden in den österreichischen Gebrauchtmarkt geworfen. Genau 4 Stück. 2 davon waren sofort verkauft, einen davon hatte zufälligerweise ein langjähriger Freund meines Vaters gekauft, wie wir später erfuhren. Der war auch so lange wie wir auf der Suche. Die anderen 2 hatten wir uns angeschaut. Der erste war ziemlich kaputt, und zudem ohne Motor, er war also nicht fahrbereit.

Das andere Fahrzeug hatte schon sehr viel gesehen. Aber: Fahrbereit ist er. Der Motor springt sofort an, läuft gleich ruhig und raucht nicht. Ohne viel zu überlegen, haben wir ihn gekauft. Uff!





























Der Motor wurde vor kurzem bei Minister Power in England auf Stage 2 gebracht, der Tuner gibt darauf eine Garantie von 5000 Km. Der Motor wurde seitdem nur 200km bewegt und hier und da einige Minuten im Standgas.

Der Motor ist ein Ford Kent mit 1600 Kubik. Gußeisenblock, Gußeisenzylinderkopf und gestangelte Ventile. Also technisch gesehen ein alter Motor. Die Formel Ford Rennserie 1991 wurde wie all die Jahre zuvor mit solchen Motoren gefahren, und ab der 1994er Saison liefen die moderneren Ford Zetec-Motoren mit obenliegender Nockenwelle und Alu-Zylinderkopf.





























Leistung hat er bei 6800 Umdrehungen genau 156 PS. Drehzahllimit ist 7200 Umdrehungen. Nicht schlecht für einen gestangelten Motor!

Und wie man drinnen sitzt? Pfffffff macht es beim Einsteigen, die ganze Luft entweicht aus dem Cockpit, und schon sitze ich saugend drinnen wie festgenagelt. Nirgendwo ist noch Platz. Ideal. Passt mir wie angegossen ;-)

Aber raus aus dem Cockpit: Ein halbstündiges Drama.