Montag, 29. Dezember 2008

Wieder ein Bogen fertig

Krankheitsbedingt lange im Bett liegen bleiben halte ich nicht aus.

Kaum ist der Fieberwahn verflogen, schon bin ich raus aus dem Bett und nun stehe ich in der anfangs kalten Werkstatt, die dank des Werkstattofens und Brennholz von Stunde um Stunde immer wärmer und erträglicher wird.

Nach zwei Tagen Aufenthalt in der Werkstatt, unterbrochen von vielen, vielen, vielen Pausen, möchte ich ein gerade fertig gewordenes Gemeinschaftsprojekt zeigen. Ein Gemeinschaftprojekt ist es deshalb, da ein guter Freund unbedingt ein Holzbogen mit meiner Hilfe bauen wollte. Das haben wir in der Tat umgesetzt, heute ist der Bogen fertig geworden. Mein Freund ist mit einem fetten Grinsen sowie Besitzerstolz ins ausnahmsweise tief verschneite Kärnten heimgefahren.



















Das ist kein Wunder, der Bogen ist wirklich schön geworden und leistungsmäßig ist der Bogen ein Hammer, der schmeißt die Pfeile mit einer solchen Vehemenz. So heftig, daß die Pfeile beim
Einschlag auf die Scheibe reihenweise in mehreren Teilen zersplittern.



































Der Bogen im Vollauszug:






















Die Daten des Bogens: Holz ist Osage aus Ungarn, Länge 64" von Nock zu Nock und 67 lbs Zugkraft bei 28" Auszug. Das ist kein schwacher Bogen für Weicheier ;-)

Apropos schwach: Das Aufspannen des Bogens ist nicht sooo einfach, man beachte seinen roten Kopf ob der Anstrengung ;-)



















Zwischendurch beim Bau des Bogens mußte natürlich der Durst gelöscht werden, und außerdem tötet Alkohol Krankheitserreger sowie Keime zuverlässig ab ;-)
Gerade mir kann es nicht schaden, also PROST! *hicks*











Kein Stress und viel Zeit

Seit einigen Tagen bin ich endlich zu Hause, und daher natürlich auch wieder in der Werkstatt anzutreffen.

Die Werkstatt habe ich echt vermisst, mir ist das Geruch der unterschiedlichsten Hölzer, das Aroma des alten Motoröls, die stinkenden ausgedrückten Reste der Brasil-Zigarillos aus den seit Monaten nicht ausgeleerten übervollen Aschenbechern, das ranzige Frittenfett-Aroma des Leinöles, das ich bevorzugt zur Oberflächenbehandlung meiner Holz-Objekte verwende, der Dunst des Reifengummis, der Mief eines lang nicht gelüfteten Kellers, die Lackausdünstungen des Lackdosen-Regals, der scharfe typische Geruch der Späne vom Stahl und der Flexscheiben, das rauchige Aroma des Räucherofens, der üble Gestank des Benzols aus den blöderweise nicht restlos entleerten Motorradvergasern, die aromatischen Duftschwaden vom Bienenwachs und Propolis aus den Ritzen der lagernden Bienen-Beuten, ja, das ganze Geruchskonglomerat meiner Werkstatt ist mir richtig abgegangen.

Nach all dem Stress und Arbeit in den letzten 6 Monaten kommt mir die ruhige Zeit der Weihnachtsfeiertage und des Countdowns vor dem Jahreswechsel irgendwie unwirklich vor.

Der rastlose Körper und der unter Druck stehende Geist wird plötzlich mit derRuhe, der Stille und dem Müßiggang konfrontiert. Die Folge: beide Systeme kollabrieren unbewussterweise, sie werden nicht fertig mit der neuen Situation.

Das heißt im Klartext, ich bin jetzt schwer verkühlt, der Körper ist ausgelaugt und schwach, dem Geist ergeht es ebenso. Und das immer wieder um Weihnachten herum Jahr für Jahr. Dieses Mal hat es besonders heftig zugeschlagen. *hust, spuck, schneuz, röchel, keuch*

Montag, 24. November 2008

Viel Stress und wenig Zeit II

Die letzten 10 Tage bin ich über 6000 km gefahren mit dem Auto, ständig pendeln zwischen den Häusern, zu Bau-Messen, zwei Mal zum Boot runter, Material einkaufen und transportieren, zwischendurch an dem einen Haus bauen, woanders die Wohnung renovieren, und, und, und.

Ich schätze, daß ich ca. 3 Wochen noch Stress habe, ab da aber bin ich endlich zu Hause, habe keine weiteren Verpflichtungen mehr, ich freue mich schon sehr auf die ruhige Zeit, da kann ich mich endlich an meinen Bastelprojekten weiter widmen!

Das heißt, in den nächsten 3 Wochen ist weiterhin niemand in der Werkstatt, diese dämmert traurig vor sich hin, ungeheizt ist sie auch noch, aber in drei Wochen kommt wieder Leben und Wärme rein in die Werkstatt. Hoffentlich kommt was nicht dazwischen. Würde mich nicht wundern, trotzdem aber alle schön die Daumen halten ;-)

Viel Stress, wenig Zeit, und dazwischen ein Segelboot

Seit Monaten befinde ich mich unter Dauerstreß, viel Ärger inklusive. Meinem Vater, der mich ständig begleitet (oder ist es andersrum?), ergeht es genauso. Besonders in letzter Zeit. Vor einer Woche bekamen wir einen Anruf vom Hafen. Genauergesagt von der Hafenverwaltung eines Hafens in Lignano, wo unser Segelboot ein Liegeplatz hat. Sie haben informiert, daß das Segelboot fast vor dem Untergehen war. Sie haben die Kajüte aufbrechen müssen, damit sie das eingedrungende Wasser aus dem Boot auspumpen können. Nicht schon wieder! Das erste Mal war 1979 am Neusiedler See passiert, das Wasser hatte mit Hilfe eines Unwetters einen Weg über den (kaputten) Auspuff des Bootsmotors ins Boot gefunden. Ergebnis: Bis auf den Grund abgesoffen, das Boot. Der Neusiedlersee in den späten 70ern war noch tief genug. Davon gibt es ein Foto, das muß ich erst suchen, ich stelle es später hier rein.

Wir also gleich ins Auto rein und runter nach Italien. Wir haben das Restwasser aus dem Boot gepumpt und sogleich Ursachenforschung betrieben. Das haben wir gefunden: Abflüsse in der Plicht verstopft aufgrund Nadeln, Blätter und Sand, das Regenwasser ist in der Plicht gestiegen und auf dieses Weise ist das Wasser dann in die Kajüte gelangt. Sowas ist nicht ungewöhnlich, vor ca. 2 Wochen hatte es in Lignano tagelang heftigst geregnet. So heftig, daß gute 500 Liter Wasser ins Boot eingedrungen sind. Normalerweise kommt kaum Wasser rein, leider aber ist die Plane, die das Cockpit abdeckt, genau an einem Reißverschluß gerissen. Die Plane fängt das ganze Regenwasser auf und leitet es ins Boot rein. Tja.














Nun haben wir, da der Segelmacher am Hafen auf Urlaub ist, die Plicht mit einer normalen Plane provisorisch abgedeckt. Sicher ist sicher.

Nach einer Woche waren wir wieder beim Boot (gestern) nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Es könnte ja sein, daß irgendwo eine undichte Stelle gibt beim Boot. Es gibt ja genug eventuelle Undichtigkeitsfaktoren: Die Bilgepumpen-Ventile, Motorkühlwasserventil, die Ablaufventile, die Antriebswellenlager, das Ruderlager, und, und, und. Also viele, viele Löcher im Rumpf unter der Wasserlinie, viele Ventile natürlich mit Silikon abgedichtet, man bedenke aber, daß das Silikon schon knapp über 30 Jahre alt ist. Diese Tatsache beunruhigt irgendwie.




Samstag, 1. November 2008

Fisch+Salz+Rauch = Lecker!

Seit Kindesbeinen an bin ich ein begeisterter Angler. Bis auf das Stippfischen habe ich jede Angelart betrieben und ausprobiert, u.a. auch das Big-Game-Angeln auf tropischen Gewässern.

In den letzten 5 Jahren hat sich meine Leidenschaft Angeln ziemlich abgekühlt, zur Zeit betreibe ich nur 2-4 mal im Jahr das Fliegenfischen sowie die Fischerei auf Renken mit der Zupfrute vom Boot aus.
Meistens veredle ich meine Fänge mit Rauch, vor allem wenn es sich um Renken, Forellen, Äschen und Saiblinge handelt. Ich zeige hier meine Methode, Fische zu räuchern.

Den fangfrischen Fischen müssen unbedingt die Kiemen und Nieren entfernt werden. Das hat optische und geschmackliche Gründe. Auch die Schleimhaut muß zum größten Teil weg, einfach gründlich sauber mit klarem kalten Wasser waschen.

Ich bevorzuge das Einlegen der Fische in der Salzlake, das Einreiben der Fische mit trockenem Salz ist nicht mein Fall. Die Salzlake wird folgendermaßen angesetzt: Ich habe hier 8 Fische, dafür braucht man ungefähr zwei Liter Lake. Auf ein Liter Wasser benötigt man 100 Gramm Salz, einige Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Senfkörner, sowie ein Loorbeerblatt. Die Gewürze mittels Mörser grob zerreiben und in die Salzlake mit reinrühren. Es wird so lange gerührt, bis das Salz sich fast vollständig aufgelöst hat. Dann die Fische rein in die Lake. Die Fische schwimmen aber auf, also beschwere ich sie. In meinem Fall lege ich auf die Fische gitterförmig einige Eßstäbchen und auf die Staberln drauf ein Teller. Schon liegen die Fische vollständig in der Lake. Und nun rein ins Kühlschrank für 10 - 12 Stunden, idealerweise über Nacht.

Nach 10 - 12 Stunden die Fische gründlich waschen, auf die Räucherhaken aufhängen und draußen hängend im Schatten abtropfen und etwas antrocknen lassen, so 15-20 min. reichen völlig.

Nun geht es zum Räucherofen. Mein Räucherofen war mal ein 80 Liter Ölfaß. In dem war Motoröl drinnen, und das Faß habe ich mir aus der Tankstelle geholt. Zuerst habe ich mit der Flex den Deckel innerhalb des Falzes aufgetrennt, damit die Stabilität des Fasses gewährleistet ist. Das Faß innen habe ich gründlich mit Fetzen sowie Küchenrollen sauber ausgewischt, und anschließend mit viel Azeton und sauberen Fetzen entfettet. Das ist aber nicht alles. Das Faß muß ausgebrannt werden. Das heißt, im Faß wird ein Feuer mit sauberen Buchenscheiteln!!! entfacht und stundenlang nachgeschürt, bis das Faß halbvoll ist. Das Holz dann ausbrennen lassen, das Faß sauber reinigen innen und nochmals das ganze von vorn. Erst dann ist das Faß sauber und frei von Rückständen, schließlich hat Feuer eine reinigende Wirkung :-)

Der Deckel des Fasses ist aus massiven Holz, in der Mitte ein Loch bzw. Aufnahme für den Thermometer. Auf den Holzdeckel habe ich einen Ring aus Stofffetzen draufgetackert, das dichtet das Faß schön ab. Der Rauch bleibt drinnen sowie die Hitze auch.

So, nun wird der Räucherofen leer ohne Fische betrieben. Das heißt, zwei Handvoll Räuchermehl auf den Boden des Fasses verteilen, Deckel drauf und auf den Gaskocher draufstellen, das mit mittlerer Flamme läuft. Nach einer Stunde Deckel weg, altes verbranntes Mehl ausschütten, neues Mehl rein, Deckel drauf und nochmals eine Stunde in Betrieb setzen. Erst DANN ist der Räucherofen präpariert zum Räuchern. Da gibt es keine unerwünschten Schadstoffe wie Öl mehr drinnen, und außerdem legt sich IM Faß vom Rauch eine Schicht an. Das Faß ist also innen richtig "konserviert", da schimmelt nichts mehr, aus. Rauch macht haltbar. Nach Gebrauch den Ofen ein Tag offen (austrocknen) lassen, Deckel drauf und in den hintersten Winkel des Kellers/Garage lagern bis zum nächsten Einsatz. Zum Beispiel nach 1 oder 2 Jahren Deckel auf, Mehl rein, Fische rein, Deckel drauf und auf´s Gasfeuer. Das war´s, mehr ist nicht zu tun.

Was wir dann noch brauchen zum Räuchern der Fische, ist ein rundes Kuchenblech, idealerweise vom Durchmesser her 2 Zentimeter kleiner als das Faß, und das Kuchenblech muß einen ca. 3-5cm hohen Rand haben. Nun schweißen wir auf die Unterseite vom Kuchenblech drei "Füße" an, die sind ca. 10cm hoch. Was hat das Kuchenblech für eine Funktion? Nun, das Kuchenblech muß den "Braten-Saft" der Fische auffangen, ansonsten verbrennt das Saft am Boden des Fasses und die Fische werden soweit unansehlich und ungenießbar.
Dann brauchen wir Gewindestangen mit Flügelmuttern. Wie man die Gewindestangen montiert, sieht man an den Fotos. Löcher bohren, Gewindestangen durch, Flügelmutter drauf, fertig. Warum Gewindestangen? Damit wir das Kuchenblech ins Faß rein- und rausnehmen kann sowie zur Reinigung des Fasses und natürlich das Ausstreuen des Räuchermehles.

So. Ins Faß kommt zuerst rein das zwei Handvoll Räuchermehl, das Kuchenblech, auf das Kuchenblech Alufolie, Gewindestangen drauf, Fische einhängen, Deckel drauf, Faß auf das Gasfeuer drauf, das war´s. Nicht ganz. Die Hitze muß über das Gasfeuer geregelt werden, darum der Thermometer. Ich mache es so:

Die erste halbe Stunde dreißig Grad, die nächste halbe Stunde sechzig Grad, und dann eine halbe bis dreiviertel Stunde auf 80 Grad. Dann die Gasflamme abdrehen und bis auf ca. 40 Grad abkühlen. Deckel auf, Fische raus aufs Teller und genießen. Guten Appetit!



Hoboofen - frisst alles brennbare Feststoffe

Ich habe mir im Laufe der Jahre aufgrund meiner Hobbies Angeln, Wandern und Survival nicht wenige Kocher zugelegt. Die Modelle, die sich nicht bewährt haben, die wurden gleich verkauft. Ganz einfach. Die bewährten Kocher aber, die gebe ich nicht her. Unter denen aber ist nur einer ein Allround-Talent dabei. Die anderen Kocher sind zu spezifisch und unter besonderen Bedingungen einsetzbar. Ich habe zwei Benzin-Kocher, einer davon frisst neben Benzin Diesel, Spiritus, Petroleum und sogar Schnaps, drei Gaskocher, ein Petroleum-Kocher, und ein Hobo-Ofen. Der Hoboofen ist das Allround-Talent. Eigenartigerweise der einfachste primitivste Kocher ist der universiellste Kocher, den ich habe. Ich liebe dieses Ding.

Wer wissen will, wie ein Hoboofen funktioniert, der schaut bei Wikipedia rein, dort erfährt er einiges, auch über die Herkunft des Ofens.

Zuerst hatte ich ein Hoboofen aus Niro, den gab und gibt es zu kaufen bei Outdoor-Ausstattern wie Globetrotter, Lauche&Maas, Därr, Robinson, Turecek, etc.
Den habe ich verkauft, weil er zu schwer war. 600 Gramm waren einfach zu viel.

Anschließend habe ich mir einige Hoboöfen aus Konservendosen und Kaminrohre gebaut, die waren auch nicht das Wahre, da viel zu sperrig und nicht zusammenlegbar für den Rucksack.

Mein jetziger Hoboofen ist der idealste, da er flach zusammenlegbar und sehr leicht ist aufgrund Verwendung von Alu. Er wiegt keine 200 Gramm, und ist natürlich von mir gebaut worden ;-)

Den Ofen kann man füttern mit allen möglichen Feststoffen, seien es Äste, Blätter, trockene Moose und Nadeln, Papier, trockener Tierdung wie Klötteln von Hasen, Murmeln, Gemsen, Ziegen, Rindern, (Kamel war noch nicht dabei, kommt aber noch), kurzum alles!

Beim Wandern brauche ich kein Brennstoff von zu Hause mitnehmen, den finde ich beim Wandern selber. Ein Stoffsack in der Hand, den füllt man mit allem, was man findet. Der Sack ist schnell voll, und der Brennstoff reicht locker für zwei bis drei Stunden Kocherbetrieb.

Und zum Grillen ist der Ofen auch ideal. Eins, zwei Handvoll Holzkohle rein, und schon kann man kleineres Grillgut auf Spieße grillen. Mit dieser Menge Holzkohle glüht der Ofen knapp zwei Stunden, ideal auch als Heizung für kalte Tage.













































Ein Bewunderer des Ofens:














Ein Nachteil hat der Hoboofen schon, den kann man natürlich nicht IM Zelt betreiben. Eh klar.

Bogenschießen + Minibogen = macht viel Spaß!

Ich war im Mai dieses Jahres auf einem Bogenturnier, in dem fast ausschließlich Mitglieder der traditionellen Bogen-Foren http://www.free-archers.de/ und http://www.fletchers-corner.de/ teilgenommen haben. Das Turnier gibt es seit einigen Jahren, übrigens veranstaltet von einem Forum-Mitglied auf privater Basis (!!!), und ich habe erst dieses Jahr geschafft, an diesem Turnier teil zu nehmen. Ich war 4 Tage dort, es waren wirklich sehr interessante und lustige, aber auch anstrengende Tage. Nach diesem Event war ich eine Woche im Bett, schwer verkühlt und fiebrig, und total heiser vom vielen Reden und Plaudern. Uff! Nächstes Jahr bin ich wieder mit dabei. Das muß sein.

Das Turnier selber ist nur an einem Tag, die anderen Tage aber sind ausgefüllt mit Workshops wie Bogen bauen, Bogensehnen basteln, Lederarbeiten, usw. sowie Kochen, Fressen, Saufen, Plaudern, und, und, und. Einer der Höhepunkte war unter anderem das Minibogen-Schießen. Genial war das!















Aufgrund Zeitmangel und der kurzen Vorbereitungszeit konnte ich meinen Minibogen zu Hause nicht fertig stellen, erst vor Ort am letzten Drücker habe ich den Bogen fertig gebaut und getillert, und mit den Pfeilen war ich erst 5 Minuten vor dem Minibogen-Turnierbeginn fertig. Ich mag überhaupt keinen Druck, andererseits aber brauche ich ihn. Tja.
















Über 20 Personen haben an diesem Turnier mitgemacht, einzige Regel beim Bogen bauen ist, der Bogen darf nicht länger als 50 Zentimeter sein, ansonsten ist alles erlaubt von der Materialwahl und Konstruktion her sowie Bogendesign. Ein Bogenbauer wurde disqualifiziert, weil sein Bogen um 2 cm zu lang war, er durfte damit nicht teilnehmen. Regel ist Regel. Ein anderer Bogenbauer hat dem armen Mann einen Minibogen leihweise gegeben, somit konnte er auch mitmachen.

Nun einige Impressionen vom Minibogen-Turnier:


























































































Der Ablauf des Turniers war so, zuerst schießt man drei Pfeile aus drei Meter Entfernung auf die Scheibe, die nächste Runde schießt man aus 6 Meter Entfernung, die nächste Runde wiederum aus 9 Meter, dann 12 Meter, dann 15 Meter und so weiter und so fort.
Sieger ist derjenige, der die meisten Punkte gemacht hat.















Ich habe, ohne zuvor Training und Probeschüsse absolviert zu haben, den dritten Platz gemacht. Darüber habe ich mich soo gefreut und freue mich immer noch! A Gaudi war´s.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Werkstatt vorübergehend geschlossen

Die Werkstatt ist für ca. 10 Tage geschlossen, da ich derzeit auf Montage (Hausbau) bin. Aus diesem Grund gibt es derzeit nichts neues in diesem Blog. Ich bitte um Geduld.

Montag, 6. Oktober 2008

Kawasaki Dreizylinder Zweitakter - Eine Legende

Wie es die Überschrift errät, die Kawasaki Dreizylinder-Zweitakter Modelle sind eine Legende.
Vor 4 Jahren habe ich ein 350er Modell, die Kawasaki S2, Baujahr 1972, bei OneTwoSold ersteigert um relativ kleines Geld. Glück muß man haben! Leider kann ich die Fotos vom Zustand des Bikes bei der Abholung nicht mehr finden. Ist auch egal, das kann ich auch mit Worten beschreiben. Der Zustand war rattig. Stark verrostet, verbeult, zerschürft, verbogen, imTank halbvoll ein stinkendes klebriges Gemisch aus Benzol, Lack, Zucker, Rost und was weiß ich noch alles. Absolut grauslich das Ganze.
Mit viel Putzeifer, Zeit, Liebe und erstaunlich wenige Neuteilen (Vergaserdüsen und Dichtungen, mehr war´s nicht) wurde aus dem grottigen Radl ein schönes klassisches legendenhaftes Motorrad mit Patina und Geschichte. Wie gemacht zum Fahren. Dafür ist es da. Ich mag keine überrestaurierte Motorräder, die nur im Wohnzimmer stehen und man beim Anblick eines Minikratzers auf dem Lack einen Herzinfarkt bekommt. Nein nein. Meine Motorräder sind zum Fahren da, und für mich ist ein patiniertes Motorrad ein schönes Motorrad.
Ich lasse die Bilder sprechen:












































































Das Fahren mit diesem Motorrad macht unglaublich viel Spaß! Es lebt, es schnauft, es arbeitet, es lärmt, es raucht, dieses Motorrad ist zudem ein sehr schnelles und irre lautes Kraftbündel. Eine Legende halt.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Bilder aus der Werkstatt

In einer Ecke der Werkstatt lagert gutes Bogenholz (Osage) und nebenan liegen einige Sätze Slicks sowie Regenreifen vom Formel Ford:















Ein Restaurationsobjekt Kawasaki KH 500 Bj. 1976, sie wird bald wie aus der Auslage aussehen. Viel Arbeit, Zeit und Geld sind zu investieren:















Die Kawa von hinten:















An diesem Jaguar XJ6 4,2 Serie 2 arbeite ich seit 16 Jahren. Motor neu aufgebaut, Fahrwerk komplett neu gelagert, gebuchst und lackiert, Karosserie fertig geschweißt, innen neu lackiert und Innenraum überholt, es fehlt nur die Außenlackierung und kleinere Sachen halt. Momentan (eigentlich seit 9 Jahren) habe ich keine Lust, am Jaguar weiter zu arbeiten. Außer zu verstauben passiert ihm im Keller sowieso nichts, das hat keine Eile ;-)
















Das ist ein Citröen Traction Avant 11BL, Bj. 1952. Den habe ich mir vor 10 Jahren zugelegt, ich wollte ihn komplett restaurieren. Tja. Jetzt habe ich keine Lust und keine Zeit mehr für den Citröen, der wird verkauft. Weg mit der Gangsterlimousine! Wer einen Borsalinohut, Gamaschen und einen Geigenkasten hat, aber kein passendes Auto dazu, das ist kein Problem. Für harte Bucks (Euros), einige Flaschen feinsten Fusel und einer Tommy Gun ist die Limousine zu haben ;-)
















Ach ja, bei einigen Fotos ist Rauch zu sehen. Da habe ich eine Havanna geraucht. Ist auch eine Leidenschaft von mir.

Neuzugang in der Werkstatt

Ich habe mir eine Schleifmaschine gekauft, eine Metabo BS200D. Nahezu fast jeder Hobby-Messermacher im deutschsprachigen Raum hat so eine, und ein nicht kleiner Teil der professionellen Messermacher verwendet sie immer noch. Ist einfach ein super Maschinchen, stark genug zum Klingen schleifen und ist gar nicht so teuer. Schlappe 260 Euro kostet sie.















Der nächste Neuzugang ist eine uralte sauschwere Standbohrmaschine aus dem Jahr 1939. Eine Bekannte wollte sie in den Schrott werfen, ich konnte sie rechtzeitig davor retten.
Nun habe ich sie neu verkabelt, einen neuen Keilriemen montiert und alle Lager und Führungen mit frischem Fett abgeschmiert. Sie läuft jetzt tadellos. Und wahnsinnig präzise ist die Pinole, die hat überhaupt kein Spiel. Solide deutsche Wertarbeit.
Die Pinolensäulen von neuen Standbohrmaschinen der 800-1000 Euro Preisklasse schlackern wie ein Lämmerschwanz. Teurer Asia-Schrott halt.















Samstag, 4. Oktober 2008

Formel Ford

Ja, neben den Motorrädern haben wir (mein Vater und ich) auch ein Formel-Rennauto. Ein Formel Ford, ein Van Diemen RF91. Normalerweise werden Formel-Fahrzeuge nicht verkauft. Wer ein Formelauto hat, gibt den nicht her. Zumindest wir nicht.

Wir suchen seit 25 Jahren nach einem Formelfahrzeug. Neu sind sie beinahe unbezahlbar, und auf dem Gebrauchtmarkt taucht mal hier und da ein Formelauto auf, also gaaanz selten. Anfang der 90er Jahre tauchten auf einmal einige Formel Super V aus den späten 70ern auf. Sie waren sofort verkauft, leider reagierten wir zu langsam. Mein Vater hatte sich jahrelang darüber geärgert.

Im Oktober 2007 war es wieder soweit. Ein Schwung Formel-Ford-Fahrzeuge wurden in den österreichischen Gebrauchtmarkt geworfen. Genau 4 Stück. 2 davon waren sofort verkauft, einen davon hatte zufälligerweise ein langjähriger Freund meines Vaters gekauft, wie wir später erfuhren. Der war auch so lange wie wir auf der Suche. Die anderen 2 hatten wir uns angeschaut. Der erste war ziemlich kaputt, und zudem ohne Motor, er war also nicht fahrbereit.

Das andere Fahrzeug hatte schon sehr viel gesehen. Aber: Fahrbereit ist er. Der Motor springt sofort an, läuft gleich ruhig und raucht nicht. Ohne viel zu überlegen, haben wir ihn gekauft. Uff!





























Der Motor wurde vor kurzem bei Minister Power in England auf Stage 2 gebracht, der Tuner gibt darauf eine Garantie von 5000 Km. Der Motor wurde seitdem nur 200km bewegt und hier und da einige Minuten im Standgas.

Der Motor ist ein Ford Kent mit 1600 Kubik. Gußeisenblock, Gußeisenzylinderkopf und gestangelte Ventile. Also technisch gesehen ein alter Motor. Die Formel Ford Rennserie 1991 wurde wie all die Jahre zuvor mit solchen Motoren gefahren, und ab der 1994er Saison liefen die moderneren Ford Zetec-Motoren mit obenliegender Nockenwelle und Alu-Zylinderkopf.





























Leistung hat er bei 6800 Umdrehungen genau 156 PS. Drehzahllimit ist 7200 Umdrehungen. Nicht schlecht für einen gestangelten Motor!

Und wie man drinnen sitzt? Pfffffff macht es beim Einsteigen, die ganze Luft entweicht aus dem Cockpit, und schon sitze ich saugend drinnen wie festgenagelt. Nirgendwo ist noch Platz. Ideal. Passt mir wie angegossen ;-)

Aber raus aus dem Cockpit: Ein halbstündiges Drama.

Montag, 29. September 2008

Meine erste Damastklinge

Ich habe es zum ersten Mal getan. Die vielen Stahlschichten haben sich verbunden, es hat geklappt. Im Feuer. Im Gasfeuer, um genauer zu sein. Hier sieht man eine Gasesse, die habe ich natürlich selber gebaut:





























Zuvor habe ich eine Kohlenesse gehabt. Ist natürlich rustikaler und urtümlicher als eine neumodische Gasesse. Aber: Mit Kohle schmieden macht sehr schmutzig, sie raucht, sie stinkt, sie braucht Luft, die Luft liefert ein elektrisches Gebläse, der wiederum braucht Strom. Und wenn man nicht aufpasst, verbrennt der Stahl und die Luftdüsen verstopfen gerne. Und nimmt viel Platz weg in der Garage, insbesonders die Kohle. Also nichts für mich und sie wurde verkauft.

Die Gasesse aber braucht nur eine Buddel Propangas. Sie raucht nicht, stinkt nicht, brennt sauber, ist sooo einfach zu handhaben, keine schädliche Luft drinnen, kurzum, die Vorteile überwiegen.

Und mit Hilfe der Gasesse hat das Verschweißen der einzelnen Stahlplatten geklappt. So sieht ein sogenanntes Paket aus, bevor das Paket in die Gasesse reinkommt:















Dieses Paket besteht aus drei verschiedenen Stahlsorten. Die mehreren unterschiedlichen Stahlplatten verbinden sich dauerhaft beim Feuerschweißen. Nach dem Feuerschweißen habe ich aus dem Paket eine Klinge geschmiedet. Die habe ich grob geschliffen und anschließend geätzt mit einer Säure, um die einzelnen Stahllagen in der Klinge hervorzuheben. Die obere Klinge ist meine erste Damastklinge, die untere ist die zweite :-)














Fertig sind die Klingen noch lange nicht, sie müssen noch gehärtet werden. Bei einer gehärteten Klinge treten die Stahlschichten nach dem Ätzen viel deutlicher und stärker hervor.
Das Härten wiederum ist ein eigenes Thema wert, also schaut mal hier öfters rein ;-)